Gestern, heute, morgen: Wir nehmen Sie zum Jubiläum mit auf eine spannende Reise durch die Verlagsgeschichte, die Abteilungen unseres Hauses und das Leben im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung.
Von Henrike Raestrup
Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Das gilt vor allem für Karikaturen, die einen Sachverhalt meist komisch überspitzt und bunt illustriert darstellen sollen. Doch von der Idee bis zur Karikatur ist es ein weiter Weg. Die Kunst ist es, komplexe Themen möglichst anschaulich abzubilden. Hinzu kommt die graphische Umsetzung, für die bei unserer Zeitung drei Menschen verantwortlich zeichnen: Natalja Bogomolov, Marina Woitek und Gerd Korge. Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Herangehensweise – und natürlich auch seinen ganz eigenen Stil.
Der Ablauf vor dem Entstehen einer Illustration ist immer gleich: Der Redakteur wendet sich mit dem Thema, für das er eine Zeichnung benötigt, an die Künstler. Gemeinsam wird anschließend überlegt, wie man den Sachverhalt möglichst einfach, bestenfalls witzig, darstellen kann.
Natalja Bogomolov
„Manchmal hat man die Idee sofort im Kopf und vor Augen, dann geht es schnell in die Umsetzung“, sagt Natalja Bogomolov, die in der Abteilung Zeitungstechnik des Patriot tätig ist. Charakteristisch für eine Karikatur ist oft die überspitzte Darstellung von Personen. „Wir übertreiben bei besonderen Merkmalen, um deutlich zu machen, um wen es sich handelt. Als Vorlage dienen uns natürlich Fotos.“ Die Farbgebung hält Natalja Bogomolov gerne schlicht, arbeitet mit einfachen Linien. Wichtig ist ihr außerdem das Werkzeug: „Ich zeichne auf Papier vor und nicht auf dem Tablet. Ich mag es, das Graphit des Bleistifts auf dem Papier zu fühlen.“ Anschließend wird die Zeichnung digitalisiert, die Vorlage eingescannt, die Linien nachgezogen und die Flächen werden farblich hinterlegt.
Marina Woitek
Marina Woitek, ebenfalls Mitarbeiterin unserer Zeitungstechnik, zückt dagegen gleich beim Telefonat mit dem auftraggebenden Redakteur das Tablet. „Ich fertige schon meine Skizzen digital an. Das hat den Vorteil, dass ich die Proportionen sofort verändern, also Details größer oder kleiner darstellen kann.“ Im zweiten Schritt geht es an die Konturen, im dritten dann an die Farbgebung. Hier bevorzugt Marina Woitek schlichte Farben: „Beim Kolorieren halte ich mich bewusst zurück. Knallige Farben wirken meiner Meinung nach oft sehr plakativ.“ Übrigens: Durchschnittlich fünf Stunden sitzt die Grafikerin an einer Illustration: „Das kann aber auch daran liegen, dass ich eher langsam zeichne, weil ich sehr perfektionistisch bin“, erzählt sie und lacht.
Gerd Korge
Was die Farbgebung angeht, vertritt unser langjähriger Illustrator Gerd Korge einen ganz anderen Standpunkt: „Ich liebe bunte Farben!“ Deswegen heben sich seine Zeichnungen auch deutlich von denen der beiden anderen Künstlerinnen ab. Sie sind meistens knallbunt und im Comic-Stil gezeichnet. Als lebhaft beschreibt er selbst seinen Stil. Der selbstständige Illustrator aus Horn-Bad Meinberg übernimmt seit 1996 Aufträge für den Patriot. „Früher wurden die Zeichnungen noch per Fax geschickt, heute natürlich per E-Mail.“ Denn auch wenn Gerd Korge in vielen Dingen auf Bewährtes setzt, an der Digitalisierung kommt auch er nicht vorbei, weswegen sich in seinem Arbeitszimmer neben Blei- und Buntstiften mittlerweile auch ein moderner Computer befindet, an dem die Karikaturen für unsere Zeitung entstehen.