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Das Medienhaus Laumanns

Gestern, heute, morgen: Wir nehmen Sie zum Jubiläum mit auf eine spannende Reise durch die Verlagsgeschichte, die Abteilungen unseres Hauses und das Leben im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung.

Der Vertrieb

Eine logistische Meisterleistung in Zahlen

Von Ursula Vielberg


Der Vertrieb

Eine logistische Meisterleistung in Zahlen

 

 

Von Ursula Vielberg

Für viele ist sie das erste Extra des Tages - die Heimatzeitung beim Frühstück. Aber haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, wieviel Rädchen ineinandergreifen müssen, damit „Der Patriot“ frühmorgens bei Ihnen im Briefkasten liegt?  Klar, zunächst müssen Texte recherchiert und geschrieben, Zeitungsseiten gedruckt werden. Aber was danach passiert, ist eine logistische Meisterleistung. Nacht für Nacht.


Wenn Deutschland schläft, schuften und wuseln zahlreiche Verlags-Mitarbeiter, damit jeder Abonnent rechtzeitig sein Exemplar bekommt.  Das Ganze läuft unter dem Namen Vertrieb.


Der nächtliche Ablauf: Ab etwa 23 Uhr wird „Der Patriot“ in Hamm-Rhynern gedruckt, nach etwa 45 Minuten sind die rund 18 000 Exemplare fertig.


Auf der Ladefläche von vier vollgepackten Transportern erreicht die Druckware zwischen 1 und 2 Uhr Lippstadt und Umgebung. Die Auslieferungs-Kuriere fahren 110 Ablagestellen an, legen 790 Zeitungspakete ab. Diese wiegen zusammen etwa vier Tonnen – so viel wie ein Elefant. Am Wochenende, wenn die Zeitung noch dicker ist,  ist der Elefant noch schwerer.


Nun greift das nächste Zahnrädchen. Die 180 Patriot-Zusteller, die für 296 Zustellbezirke eingeteilt sind, sammeln die Zeitungspakete an den Ablagestellen ein und bringen die Druckware von Haus zu Haus. Mit dem Auto, Fahrrad, E-Roller oder zu Fuß. Damit aufmerksame Nachbarn in der Dunkelheit des langsam anbrechenden Tages die Zusteller nicht für Einbrecher oder sonstiges Gesindel halten, tragen viele Boten Kleidung mit reflektierendem Patriot-Aufdruck. Und sie müssen sich beeilen. Denn fehlt die Zeitung am Frühstückstisch, laufen die Telefone heiß. Schließlich hat jeder Abonnent das Recht auf seine Lektüre zum Butterbrot und Kellog‘s-Müsli.


Die große Herausforderung für den Vertrieb: kein Tag ist wie jeder andere. Weil Zusteller immer wieder ausfallen (u.a. wegen Urlaub oder Krankheit) muss das Team um Vertriebsleiter Thomas Deppe täglich 30 bis 80 Zustellbezirke neu einteilen.  Die Abonnenten sollen von alledem im Besten Fall nichts mitbekommen. „Es muss immer alles stimmen, schließlich soll der Leser zufrieden sein“, lautet das ehrgeizige Credo von Deppe.



Unter den 180 Zeitungsboten (vor zehn Jahren waren es noch 275 Boten) sind auch sieben Vollzeitkräfte, die bis zu sechs Zustellbezirke beliefern. Sie haben eine Sechs-Tage-Woche mit einer täglichen bzw. nächtlichen Arbeitszeit von sechseinhalb Stunden (1 Uhr bis 7.30 Uhr). Der Verdienst liegt bei durchschnittlich 15 Euro pro Stunde plus Wegegeld. Und dennoch: „Es wird immer schwieriger, die Stellen zu besetzen“, berichtet Deppe. Es ist nicht die Nachtarbeit, die abschreckt. In einer Zeit, in der die Work-Balance großgeschrieben wird, ist es nur noch schwer zu vermitteln, von montags bis samstags zu arbeiten. Daher bietet der Vertrieb auch flexible Arbeitszeitmodelle an. Zusteller werden auf Wunsch auch nur für drei Tage die Woche oder wahlweise für zwei Wochen im Monat eingestellt.


Einen Wandel spürt der Vertriebschef natürlich nicht nur hinsichtlich der Denkweise und Haltung der Arbeitnehmer, sondern auch bei den Abonnenten. Immer mehr lesen den Patriot nur noch im Internet. Deppe: „Wir merken natürlich, dass die Digitalisierungs-Wende Fahrt aufnimmt.“ Rund 6.200 Digitalzugänge müssen verwaltet werden. Tendenz: täglich steigend.


Und auch die Verteilung vom Wochentip ist logistisch eindrucksvoll: jeden Mittwoch verteilen 320 Zusteller in 436 Bezirken 65 000 Exemplare. Kurzum: Ohne Vertrieb läuft kein Verlags-Betrieb…