Von Kristina Rückert
In der Zeitungstechnik laufen alle Fäden zusammen: Die Seiten mit den Artikeln, die die Redaktion geschrieben hat. Die Familien- und Kleinanzeigen, die der Kundenservice verkauft hat. Die Anzeigen der Werbekunden, die Sonderseiten, die die Anzeigenberater verkauft haben, und die Texte, die die Sonderseitenredaktion dazu geschrieben hat. Das gilt für den Patriot genauso wie für den Wochentip. Die Zeitungstechnik sorgt dafür, dass die Zeitung jeden Tag so aussieht, wie der Leser sie in den Händen hält.
Chef der Abteilung ist Sebastian Johnigk. Er ist Industriemeister für Print und Digitale Medien. Seine Aufgabe: „Alles koordinieren.“ Er verteilt die Sonderaufgaben, die neben dem üblichen Tagesgeschäft zu erledigen sind – sodass auf keinem Schreibtisch zu viel landet. Und es gibt viele Schreibtische im riesigen Technik-Büro.
Die meisten gehören den Mediengestaltern. Zu ihnen gehören (neben dem Auszubildenden Adrian Meixner) Natalja Bogomolov, Kerstin Horstmann, Marina Woitek, Julian Kovar, Kevin Newholm und Ingo Süssmann – dessen Job noch ganz anders aussah, als er 1986 die Ausbildung zum Schriftsetzer gemacht hat. Zunächst wurden die Seiten noch mit Bleilettern gesetzt, später wurden die Vorlagen geklebt, erst Mitte der 1990er zogen die ersten Computer ein.
Heute ist es die Aufgabe der Mediengestalter, Sonderseiten und Anzeigen zu gestalten, aber auch Grafiken für die redaktionellen Seiten. Und sie sorgen dafür, dass die Fotos in der Zeitung satte Farben haben. „Manchmal haben wir mehr, manchmal weniger gestalterische Freiheiten“, erklärt Woitek. Aber wenn sie da ist, macht der Job natürlich am meisten Spaß.
Der nächste Schreibtisch gehört den Blattplanern, also Uwe Rethage, Friedrich König und Ludger Wrzesinski. „Wir koordinieren, wo die Seiten liegen und wie viele Seiten die nächste Ausgabe hat“, sagt Rethage. Was aber auch zu ihrem Job gehört: Die Anzeigenseiten zu bauen. Also die Trauer- und Dankanzeigen zu platzieren. Oft ist das ein Puzzlespiel. Für die Lücken gibt es „Füller“ – Werbung für eigene Produkte oder gemeinnützige Vereine wie Terre des hommes. Und wenn mal eine Seite fehlt sogar ganze Füllseiten mit Servicethemen. Die Blattplanung steht im ständigen Austausch mit dem Druckzentrum in Hamm-Rhynern. Brauchen die zum Beispiel einige Seiten vorab?
Links von der Blattplanung stehen die Schreibtische des Seitenumbruchs. Den machen Frank Schmidt-Roolf, Martina Danzebrink und Katharina Neugebauer. Das heißt, sie stellen die Anzeigen auf die Sonderseiten (die Mediengestalter haben dort nur Platzhalter eingebaut). Die drei belichten am Endes des Tages auch die Seiten, schicken sie zum Druckzentrum. Vorher haben sie aber noch Anzeigen und Sonderseiten Korrektur gelesen. In Neugebauers Aufgabenbereich fällt außerdem die Gestaltung der Heimatblätter.
Was die Mitarbeiter der Zeitungstechnik an ihrem Job lieben? „Alles entwickelt sich immer weiter, es kommt immer etwas Neues hinzu.“ Gerade jetzt ist es die künstliche Intelligenz. „Die Branche ist dafür prädestiniert“, meint Johnigk. Was am Ende dabei rauskommt, ist noch ungewiss. Schließlich steckt sie noch in den Kinderschuhen. Die Mediengestalter nutzen sie aber schon: Um Fotos zu vergrößern und für andere Kleinigkeiten, wie Newholm verrät. „Es ist krass, was da alles möglich ist“, sagt Woitek.